Eine gute Tat am Tag von Michaela Heinsen

Eine gute Tat am Tag

Ich war mit meiner Freundin das letzte mal im Sommer 2019 auf Sardinien, einen guten, sehr langjährigen Freund besuchen. Maren, meine Freundin und ich sind im Juni 2019 für eine Woche nach Olbia geflogen, das ist ein Flughafen im Norden der Insel und nur eine halbe Autostunde von dem kleinen Dorf entfernt, in dem mein Freund, Giuseppe, lebt. Er ist dort geboren und aufgewachsen, allerdings den Mittelteil seines Lebens, den hat er in Hamburg verbracht. Nun ist mein Freund schon einige Zeit in Rente und ist zurück auf seine Insel, wie er immer so schön sagt. Also bleibt mir nur Ihn hin und wieder zu besuchen, so wie im Sommer 19.

Giuseppe holte Maren und mich vom Flughafen ab, das tut er immer, wenn wir anreisen. Als erstes fahren wir zu Ihm nach Hause, was mittlerweile auch mein zweites zuhause geworden ist. Wir bezogen unser Zimmer, was nur darin besteht, die Koffer schnell reinzuschmeißen, ausgepackt wird später. Als erstes gehen wir, das ist schon ein Muss, in die K2 Bar (sie heißt einfach so). Diese Bar ist am Ende seiner Straße und liegt direkt mitten im Kern des Dorfes. Es war Mittagszeit und wir haben uns mit dem Rücken zur Hauswand, aber mit Blick über den Platz gesetzt. Giuseppe bestellte drei Vermentino, das ist der Weißwein, der nur dort angebaut und zu Wein gemacht wird. Michele, der Barmann brachte uns drei eisgekühlte Gläser mit diesem leckeren Tropfen. Er ließ es sich auch nicht nehmen, uns zu dem ersten Wein einzuladen, denn mittlerweile kennen mich so viele Freunde und Bekannte von Giuseppe und freuen sich, wenn ich wieder da bin. Herrlich, bei Freunden zu Hause.

Am zweiten Tag, auf der für mich schönsten Insel der Welt, sind wir zu meinem Lieblingsstrand gefahren, zur Costa Coralina. Wir verbrachten fast den ganzen Tag am Strand und im Wasser. Auf dem nach Weg nach Hause, am Nachmittag konnte ich mich gar nicht satt sehen an den ganzen Weinfeldern. Das geht mir jedes Jahr so. Als wir dann in die Straße einbogen, die in Giuseppes Dorf führte, auch an Feldern vorbei, da sah ich aus dem AugSchildkroeteenwinkel etwas, das ich im ersten Moment nicht zuordnen konnte, etwas halbrundes.

Eine kleine Schildkröte, mitten auf der Straße. Ein leichtes Opfer, für jeden Autofahrer, ich rief: „Giuseppe halt an.“ Er hielt auch sofort, wir drei stiegen aus und begutachteten meinen Fund. Die kleine Schildkröte schien total heil, also unverletzt. Giuseppe warnte mich noch und meinte: Du musst aufpassen, manche Schildkröten beißen auch. Ich schmunzelte und nahm sie einfach hoch und trug sie auf das Feld, das neben uns lag, möglichst weit weg von der Straße. Danach stiegen wir wieder ins Auto und fuhren Richtung Heimat. Maren sagte dann: „Das war Deine gute Tat für heute.“ Ich freute mich tierisch darüber J und natürlich auch auf die restlichen Urlaubstage.

Eure Michaela